Donnerstag, 18. März 2010

Eine tolle Geschäftsidee

Heute besuchte uns ein ehemaliger Lieferant namens Jorge, der aus mir nicht bekannten Gründen sein Geschäft aufgegeben hat. Er hat bei uns gegessen und ein wenig mit uns über alte Zeiten geredet um dann aus heiterem Himmel eine tolle Geschäftsidee zu offenbaren: Zuckerschmuggel aus Argentinien!
Schmuggel? Ja, genau! Für mich als treuen GEZ Zahler und Fahrschein Käufer ist allein das Wort "Schmuggel" schon ein Grund die illustere Runde fluchtartig zu verlassen, was ich dann auch tat. Pierre war ob diesen Vorschlages sichtlich belustigt, fragte aber noch einmal genauer nach:
Pierre: "So, so. Schmuggel also. Wie hast du dir das denn vorgestellt?"
Jorge: "Also, du fährst nach Argentinien und holst für 5 Millionen Guaranis Zucker. Dann bringst du den zu deinem Laden und lagerst den da. Ich rufe meine alten Kunden an und nehme Bestellungen an und gebe dir dann die Adressen der Leute wo du den Zucker hinbringst. Du kassierst die Kunden ab und dann machen wir halbe halbe."
Pierre: "Und du gibst mir die 5 Millionen für den Zucker!?"
Jorge: "Nein, das geht nicht. Ich habe kein Geld."
Pierre: "Ich als Ausländer soll also mit meinen 5 Millionen und meinem Firmenfahrzeug auf dem gross unser Name steht mit meinem Benzin über die Schmugglerbrücke nach Argentinien fahren, den Zucker kaufen und über die Grenze schmuggeln, die Ware in meinem Laden lagern und den dann auch noch nach Feierabend mit meinem Auto ausliefern? Das Einzige das du dabei tust, ist ein bisschen telefonieren und kassieren?"
Jorge: "Ääähhhh...."
Pierre (während er den strampelnden Jorge am Kragen Richtung Tür bugsierte): Es ist schon schlimm genug, dass du mit so einem Vorschlag bei mir ankommst, viel schlimmer ist, dass du mich für völlig bescheuert hälst. Alleine dafür sollte ich dir den Kopf runterreissen. Raus mit dir und lass dich hier nie wieder blicken!"
Jorge stand also mit völlig verdattertem Gesicht vor der Glastüre und verstand scheinbar die Welt nicht mehr. Er war schon auf dem Weg zu seinem Moped, als er sich tatsächlich noch einmal umdrehte, wieder unseren Laden ansteuerte und die Tür öffnete.
Jorge: "In Ciudad del Este bekommt man ganz billig gefälschte Nokia Handys. Wenn du da für 15 Millionen....", weiter kam Jorge nicht.
Pierre sprang in einem Satz über die Theke (hätte ich gar nicht gedacht, dass er so sportlich ist) und rannte auf Jorge zu. Der nahm die Beine in die Hand und flüchtete zu Fuss, als sässe ihm der Teufel im Nacken.
Jorge's Moped steht übrigens jetzt schon seit 3 Stunden vor unserem Laden. Mal sehen, wann er das abholen kommt. Wir haben heute laaaaange geöffnet....