Montag, 1. März 2010

Gringos sind dämlich

Unser Landarbeiter liess uns durch einen Kumpanen mitteilen, dass er wirklich krank sei und dringend Medikamente bräuchte. Er hätte schweres Erbrechen und wir sollten seinem Freund 15000Gs für Medizin geben. Natüüüürlich....kein Problem. Der Gringo nahm seine Brieftasche, öffnete sie und sprach: "Das ist mein Geld. Nehmet und profitieret alle davon." Unser Landarbeiter verdient wirklich gut bei uns und wenn er Probleme hat, bekommt er auch ausser der Reihe Geld von uns. Leider ist er auch ein schwerer Alkoholiker und wenn er schon seinen Saufkumpanen schickt um Geld zu holen, stinkt die Sache. Normalerweise hätte er angerufen. Ich habe in den Medizinschrank geschaut und hatte noch eine Menge Zäpfchen gegen Erbrechen. Die haben wir seinem Freund gegeben und uns auch ein wenig amüsiert und ausgemalt was er sich als nächstes einfallen lässt. Uns war klar, dass Santiago (der Landarbeiter) Schnaps kaufen wollte. Nach zwei Stunden schickte Santiago eine SMS, dass er die "Tabletten" genommen und die auch toll geholfen hätten, er aber wieder krank sei. Jetzt mit Kopfschmerzen und zitternden Händen. Abgesehen davon, dass er die Zäpfchen in die falsche Körperöffnung eingeführt hatte war klar, dass er einfach Alkohol brauchte und kein Medikament. Wenn das so ist, dann soll er uns doch die Wahrheit sagen und sich einen Vorschuss holen. Lügen ist ein ganz schlechter Versuch der bei uns auf Granit trifft. Medikamente finanzieren wir natürlich ausser der Reihe, für Schnaps muss er arbeiten.... ich denke das ist legitim. Alkoholismus mag eine Krankheit sein, wir sehen uns aber nicht in der Rolle das zu finanzieren. Wie auch immer....
Pierre hat sich Santiago ins Auto gepackt und ist mit ihm zum Apotheker gefahren. Er hat ihm die Symptome geschildert und ihm auch erzählt, dass Santiago die Zäpfchen (angeblich) geschluckt hätte. Der Apotheker (der seine Pappenheimer genau kennt, hier ist schliesslich ein Dorf!) ging auf Santiago zu, schaute ihm in die Augen und sagte zu Pierre, er solle ihm ein paar Brötchen kaufen. Damit war das Thema erledigt. Pierre hat ihm Brötchen, Wurst und einen Saft gekauft und ihn nach Hause gefahren. Nach etwa 5 Minuten sahen wir den Saufkumpanen fluchend an unserem Tor vorbei laufen. Manche Rechnungen gehen halt nicht auf.....